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Oft handelt es sich dabei um eine Allergie gegen Hausstaubmilben. Hausstaubmilben, wissenschaftlich auch Dermatophagoides pteronyssinus (europäische Milbe) und Dermatophagoides farinae (amerikanische Milbe) genannt, sind winzige (nur 0,2 bis 0,4 mm große), für das bloße Auge kaum sichtbare Spinnentierchen, die in allen Haushalten vorkommen. Hausstaubmilben können weder stechen oder beißen noch Krankheiten übertragen. Manche Menschen reagieren allerdings allergisch auf harmlose Eiweißstoffe dieser Tierchen. Die Eiweißstoffe (Proteine), die diese allergischen Beschwerden hervorrufen können, werden Allergene genannt. Sie befinden sich im Milbenkörper und Milbenkot und werden mit der Raumluft eingeatmet. Allergische Beschwerden treten in Folge einer übersteigerten Reaktion des Immunsystems (Allergie) auf.

Was sind die typischen Symptome?

• Allergischer Schnupfen (Rhinitis) mit Niesreiz, Schleimhautschwellung, verstopfter oder laufender Nase, besonders in den Morgenstunden

• Allergische Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit Juckreiz, Rötung, Augentränen

• Allergisch bedingter Husten (Bronchitis) und Verschleimung sowie allergisches Asthma mit akuter Atemnot

• Hautjucken, Ausschlag, Nesselfieber

Im Gegensatz zu den saisonalen Pollenallergien treten die allergischen Beschwerden bei Hausstaubmilbenallergien typischerweise das ganze Jahr über auf. Die Beschwerden können jedoch in Abhängigkeit von der Jahreszeit – meist zu Beginn der Heizperiode – verstärkt auftreten.
 

Früherkennung und Diagnose

1. Wie ist Ihre Kranken- und Familiengeschichte hinsichtlich Allergien und Beschwerden:
• Haben Sie z.B. morgens vor dem Aufstehen einen Fließschnupfen oder Atemnot? Treten diese Beschwerden vermehrt im Herbst auf? Dann könnten Milben die Ursache sein.
• Neben den Hausstaubmilben können aber auch andere Allergene, vor allem von Tieren und Schimmelpilzen, Auslöser von ganzjährigen Innenraumallergien sein.

2. Machen Sie einen Hauttest um auslösende Allergene herauszufinden:
• Allergenlösungen werden auf den Unterarm (Pricktest) aufgebracht. Zusätzlich sind ggf. Laboruntersuchungen sinnvoll.

Wie kann eine Milbenallergie behandelt werden?

Die Behandlung von Milbenallergikern stützt sich auf folgende drei Säulen:

• Die Meidung der Allergene (Allergenkarenz), z.B. durch geeignete Sanierungsmaßnahmen im häuslichen Umfeld.

• Die medikamentöse Behandlung der allergischen Beschwerden durch symptomatische Antiallergika z.B. Cetirizin oder Loratadin.

• Die spezifische Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung genannt).

Diese Maßnahmen können jede für sich, besonders gut aber in Kombination, die allergischen Beschwerden wirkungsvoll lindern. Lassen Sie sich, auch vor der Einnahme von frei verkäuflichen Medikamenten, von Ihrem Arzt beraten.

Möglichkeiten der Allergietherapie

Symptomatische Antiallergika können die allergischen Beschwerden meist schnell und in der Regel effektiv lindern, die Überempfindlichkeit des Immunsystems als Ursache der Allergie bleibt dadurch aber unbeeinflusst. Daher treten die Beschwerden mit dem Absetzen der Medikamente wieder auf.

Eine spezifische Immuntherapie kann Einfluss auf die Überempfindlichkeit des Immunsystems als Ursache der Allergie nehmen. Sie ist derzeit die einzige kausale (d.h. ursachenbekämpfende) Therapie bei Hausstaubmilbenallergien. Die spezifische Immuntherapie kann die Ausbildung weiterer Allergien gegen andere Allergene vorbeugen und verhindern, dass sich die Beschwerden von der Nase (allergischer Schnupfen) auf die Lunge (allergisches Asthma) verlagern.

Ihr Arzt injiziert Ihnen dabei in regelmäßigen Abständen eine Lösung mit den krankmachenden Allergenen, so dass Sie allmählich gegen die Hausstaubmilbenallergene unempfindlich werden. Die Behandlung geht über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren und wird im Allgemeinen ganzjährig durchgeführt.

Alternativ ist eine sublinguale Therapie möglich, d.h. das Medikament wird über die Mundschleimhaut aufgenommen.

Weitere hilfreiche Maßnahmen im Rahmen der Wohnraumsanierung sind die folgenden:

• Ein Encasing (milbendichte Bezüge für Matratzen, Bettdecken und Kopfkissen) kann die Zahl der Milben im Bett deutlich reduziert werden. Unsere Betten bieten die besten Lebensbedingungen für Hausstaubmilben: angenehme Wärme, milbenfreundliche Luftfeuchtigkeit durch das nächtliche Schwitzen und eine große Menge von Hautschuppen, die Lieblingsnahrung dieser Milben.

Die Schlafzimmertemperatur dauerhaft auf 18 – 20 °C absenken.

• Die Luftfeuchtigkeit sollte möglichst 45 – 55 % betragen. Mehrmals täglich Stoßlüften.

• Entfernen von Staubfängern entzieht Milben den Lebensraum.

• Häufiges feuchtes Staubwischen und Staubsaugen.

• Topfblumen erhöhen die Luftfeuchtigkeit, und die Blumenerde ist ein Reservoir für Schimmelpilze. Zumindest im Schlafzimmer sollte man auf Blumen verzichten.

Wir wünschen Ihnen einen schönen und beschwerdefreien Winter.

Wir beraten Sie dazu gerne. Ihr Praxisteam Siddi & Bachmann

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